Fotobuch selbst erstellt
Stockfoto: Fotolia_26204203_XL© Dmitry Fisher – Fotolia.com
Realistisches Fotobuch selbst erstellt
Adobe Photoshop Elements hält Funktionen bereit, mit denen man Bilder in Form von Fotobüchern exportieren kann. Für den einen oder anderen Anwendungszweck mag das ausreichen. Ich stelle in diesem Tutorial eine Möglichkeit vor, ein eigenes Fotobuch vollständig in Adobe Photoshop Elements zu erstellen.
Schritt 1 – Neue Datei anlegen
Beim Anlegen der neuen Arbeitsdatei muss ich mir im Vorfeld Gedanken über die spätere Nutzung machen. Ressourcenschonender ist es, eine kleinere Datei anzulegen und sie später zu skalieren. Diese Option können wir uns an dieser Stelle vorbehalten, da ich bei der Erstellung Formen einsetze, die sich auch auf größere Flächen anwenden lassen und problemlos skalierbar sind. Für dieses Projekt lege ich eine DIN-A4-Seite im Querformat an.
Schritt 2 – Hintergrund ausgestalten
Ich fülle bereits zu Anfang unsere Arbeitsfläche mit einem Hintergrundbild aus der Inhaltsgalerie von Photoshop Elements. Ich entscheide mich für einen unaufdringlichen, sepiaähnlichen Hintergrund: Beigefarbene Diamanten.
Schritt 3 – Buchform erstellen
In diesem Schritt können wir bereits damit beginnen, unsere Buchform zu erstellen. Ich ziehe mit dem rechteckigen Auswahlwerkzeug eine Form auf, die unserer Buchform entspricht.
Schritt 4 – Buchfläche mit einem Muster versehen
Eine weiße Fläche ist wenig interessant und wir können dem Cover durch eine Einstellungsebene eine Struktur verleihen. Dazu verwende ich den Einstellungsebenendialog am unteren Ende der Ebenenpalette und wende eine Einstellungsebene Muster auf unsere Form an. Ich entscheide mich für das Leder-Muster.
Ich skaliere zudem das Muster auf etwa 140%.
Schritt 5 – Schnittmaske mit Formebene erstellen
Damit das Ledermuster jedoch nur auf die Formfläche angewendet wird, werde ich nun beide Ebenen (Einstellungsebene und Formebene) mit einer Schnittmaske versehen. Diese Schnittmaske erhalte ich, wenn ich bei gedrückter Alt-Taste zwischen die beiden Ebenen in der Ebenenpalette klicke.
Schritt 6 – Muster einfärben
Damit das Ledermuster auch wie Leder ausschaut, färbe ich dieses nun ein. Dazu rufe ich erneut eine Einstellungsebene Farbton/Sättigung auf. Ich aktiviere im Dialog das Kästchen Färben und stelle meine Farbregler so ein, dass ich einen Braunton erhalte. Dazu gehe ich im Farbtondialog auf den Wert: 13; bei der Sättigung auf einen Wert von 72 und die Helligkeit wird auf -59 gesetzt.
Schritt 7 – Schnittmaske mit dem Cover
Diese Farbfläche wird nun wiederum mittels Schnittmaske auf die Buchcoverfläche angewandt.
Schritt 8 – Perspektive hinzufügen
Zurzeit liegt unser Buchcover noch sehr flach auf und ist so wenig ansprechend. Ich ändere dies, indem ich eine Perspektive erzeuge. Dazu verwende ich das Transformationswerkzeug Perspektivisch verzerren unter dem Menüpunkt Bild>Form transformieren>Perspektivisch verzerren. Ich verjünge die hintere Kante nach Gefühl, sodass sie in etwa noch 2/3 der ursprünglichen Breite beibehält.
Damit unsere optische Tiefe erreicht wird, muss man nun noch die Gesamthöhe reduzieren – wir stauchen die Form. Das funktioniert wiederum über das normale Transformationswerkzeug Frei transformieren (Strg+T).
Danach kann die perspektivische Verzerrung erneut für die Nachjustierung angewandt werden.
Schritt 9 – Mehr Tiefe durch Ebenenstile
Damit sich das Buch vom Hintergrund abhebt, kann ich nun einen Ebenenstil anwenden. Ich gehe dazu in die Effektebibliothek und wende auf die Formebene vom Cover einen Schlagschatten an.
Die Kanten werden mittels des Abgeflachten-Kanten-Filters eingefügt.
Alle Effekte kann ich später auch noch editieren, indem ich auf der betreffenden Ebene das fx-Symbol doppelt anklicke.
Schritt 10 – Fotoecken
Jedes gute Fotobuch verfügt über schmückende Elemente wie beispielsweise Fotoecken, die diesen Gegenstand vor Abnutzung schützen. In unserem Fall möchte ich auch auf diese Schutzfunktion zurückgreifen und füge deshalb Fotoecken für das Buchcover in unser Arbeitsdokument ein. Diese finde ich in der Inhaltsbibliothek unter Grafiken. Ich wähle die 4 Fotoecken in Gold aus, platziere sie mittels Doppelklick in meinem Arbeitsdokument und verschiebe sie an ihre zukünftige Position.
Da diese sich jedoch noch nicht an unsere Form angepasst haben, werde ich jede einzelne von ihnen mit der Verzerren-Funktion der Transformationswerkzeuge an die Ecken anpassen.
Schritt 11 – Buchseite
Ein Fotobuch ohne Buchseiten macht nur wenig Sinn und so liegt es nahe, dass wir nun unsere erste Fotoseite einfügen. Dazu verwende ich erneut das Formenwerkzeug und erstelle eine neue Form, die unsere Buchseite werden soll. Nachdem ich diese Form eingefügt habe, verzerre ich sie so, dass sie sich als Seite passend in unser Cover einfügt und rastere diese Formebene per Kontextmenü.
Schritt 12 – Buchseite krümmen
Jede Buchseite weist eine Krümmung auf, die beim Umschlagen der Seiten entsteht. Diesen Effekt möchte ich nun nachempfinden, indem ich mittels benutzerdefinierter Auswahlen eine künstliche Rundung erzeuge. Ich wähle das Auswahlwerkzeug Ellipse aus und ziehe meine Rundung auf die untere Papierseite auf. Mit der Funktion Auswahl>Auswahl transformieren kann ich diese Auswahl sowohl in den Abmessungen als auch im Winkel durch Drehung verändern. Im Ergebnis sollte letztlich eine Auswahl wie im folgenden Bild entstehen:
Nachdem die Auswahl getroffen wurde, entferne ich diesen Bereich von meiner Buchseite.
Ich behalte die Auswahl bei und verschiebe diese über das Auswahl-transformieren-Dialogfeld nach oben.
Nun fülle ich diese Auswahl mit einer weißen Vordergrundfarbe, damit ich den Bogen nach oben erhalte.
Überhangbereiche schneide ich nachträglich durch eine selektive Auswahl mit dem Polygonlasso ab.
Schritt 13 – Buchseite duplizieren
Im nächsten Schritt dupliziere ich diese Buchseite mit Strg+J, spiegele diese nun horizontal über Bild>Drehen>Horizontal spiegeln und verschiebe sie an ihre neue Position rechts der Mittelhilfslinie.
Schritt 14 – Seiten eine Struktur zuweisen
Ich editiere jetzt diese Seiten, indem ich ihnen eine Struktur zuweise. Ich wende zunächst eine Einstellungsebene Muster oberhalb meiner gerade erstellten Seiten an. Ich gehe auf die Musterpalette für weißes Papier und wähle daraus die Weiße Struktur aus. Das Muster skaliere ich auf ca. 170%.
Schritt 15 – Einstellungsebene Farbverlauf
Ich möchte gern die Wölbung des Papiers betonen und benutze zur optischen Unterstützung einen Farbverlauf, den ich ebenfalls über eine Einstellungsebene anlege. Aus den Mustervorlagen wähle ich zunächst das metallische Muster aus.
Ich stelle den Winkel auf 0 Grad ein und belasse zunächst die weiteren Einstellungen.
Schritt 16 – Schnittmaske auf das Papier
Eine Schnittmaske bringt mir sowohl Muster als auch Farbverlauf auf mein Papier. Ich halte in beiden Fällen die Alt-Taste gedrückt und klicke auf die Ebenenbegrenzung, um diese Schnittmaske auf die darunterliegende Ebene anzuwenden.
Schritt 17 – Verlauf anpassen – Einstellungsebenen kopieren
Damit der Verlauf wie gewünscht auf meinem Papier zur Geltung kommt, muss ich diesen editieren. Zunächst jedoch stelle ich den Ebenenmodus der Verlaufsebene auf Differenz um. Per Doppelklick auf die Einstellungsebene Verlauf kann ich diesen editieren.
Ich nehme folgende Einstellungen beim Verlauf vor:
• Links kommt einen heller Grauton
• Dann folgt mit Weiß eine Kante
• Ein etwas dunklerer Grauton (#a29f9f- je heller, desto dunkler das Papier)
• Ein hellerer Grauton
Ich editiere nun noch einmal den Verlaufswinkel, damit sich die Glanzstellen besser in das Papier einfügen.
Nachdem die Einstellungsebenen editiert wurden, dupliziere ich diese mit der Tastenkombination Strg+J. Diese Kopien werden dann auf der anderen Blattseite als Schnittmaske angewandt.
Schritt 18 – Mehr Papiertiefe erzeugen
Um Tiefe und Struktur des Papiers simulieren, bediene ich mich wiederum der Stileffekte in der Effekte-Galerie. Ich verwende eine abgeflachte Kante, …
… einen Schlagschatten sowie eine optionale Kontur:
Die entstandene Kontur auf der Papieroberseite eliminiere ich, indem ich die Effekte nun manuell editiere. Durch Verschieben des Schlagschattens und durch die Größenänderungen der Kontur kann ich den Leuchteffekt abmildern und einen realistischeren Schatten erzeugen.
Nun erzeuge ich die gleichen Effekte auch für die gegenüberliegende Buchseite. Allerdings muss ich den Schatten dann statt nach rechts eher nach links verlagern. In Adobe Photoshop Elements muss ich dabei auf nichts weiter achten und kann den Schatten einfach mit der Maus in die richtige Richtung ziehen; beim großen Bruder Photoshop müsste ich jetzt den Haken beim globalen Lichteinfall deaktivieren. Zusätzlich füge ich nachträglich eine Kontur ein.
Schritt 19 – Seiten mehrfach kopieren und verzerren
Ein Fotobuch besteht wie jedes andere Buch auch aus mehreren Einzelseiten. Ich dupliziere daher jede Seite samt Einstellungsebene 3 Mal, damit ich optisch auf jeder Buchseite 4 Deckblätter sehe.
Zusätzlich wird jede kopierte Seite verzerrt. Ich verwende die Transformationswerkzeuge zum Verzerren.
Durch den entstehenden Versatz erhalte ich eine deutlich gewachsene Räumlichkeit in der Darstellung. Das Resultat meiner Kopieren- und Verzerren-Aktion sollte dann in etwa wie folgt aussehen:
Schritt 20 – Buchrücken/-Scheitel abdunkeln
Am Buchrücken ist die Optik der zusammenlaufenden Seiten noch nicht gut umgesetzt. Daher füge ich eine Formebene ein, um diesen Bereich nachträglich abzudunkeln. Ich wähle das Auswahlwerkzeug und ziehe auf einer neuen Ebene eine rechteckige Auswahl auf.
Ich fülle diese Auswahl mit einem Verlauf: Schwarz-Weiß-Schwarz.
Mit dem linearen Verlaufsfilter ziehe ich nun den Verlauf innerhalb meiner Auswahl auf.
Den Ebenenmodus stelle ich danach auf den Wert Farbe um. Der Buchrücken dunkelt sich entsprechend meiner Farbe ab. Eine Kopie dieser Ebene lege ich dann an, um diese im oberen Bereich – wo unsere Seiten zusammenlaufen – abzulegen.
Diesen Verlauf invertiere ich mittels Strg+I, um die Ausrichtung von Schwarz und Weiß umzukehren.
Der Modus dieser Ebene wird auf Multiplizieren umgestellt. Ich transformiere diesen Verlauf zusätzlich und verbreitere ihn, um einen auslaufenden Schatten besser zu simulieren.
Die Deckkraft dieser Ebene wird danach auf etwa 40 Prozent reduziert.
Mit einer Ebenenmaske blende ich jetzt noch die überstehenden Bereiche dieser Verlaufsebene oben und unten im Bereich des Buchcovers aus.
Schritt 21 – Hintergrund perspektivisch anpassen
Die Hintergrundebene fügt sich noch nicht in unsere perspektivische Darstellung ein. Daher dupliziere ich diese Ebene und verzerre sie mit dem Transformationswerkzeug perspektivisch.
Schritt 22 – Symbolisches Bild einfügen
Ich kann die Optik noch etwas untermauern, indem ich jetzt ein Beispielfoto in unser Dokument lege und eventuell noch eine Beschriftung vornehme. Das sind ausschmückende Schritte. Diese Bilder werden ebenfalls perspektivisch an die Buchseite angepasst. Damit es plastischer wirkt, verwende ich in meinem Beispiel für die Fotoebene einen Schlagschatten. Das Ergebnis könnte dann wie folgt aussehen:
Die Erstellung unseres Werkes ist nun abgeschlossen und es kann für viele kreative Anwendungszwecke verwendet werden. Wer die perspektivische Darstellung nicht mag, kann darauf verzichten oder das Buch einfach mittels Transformation entzerren. Da wir für die Bucherstellung Formebenen verwendet haben, kann man diese problemlos skalieren.
Finalergebnis
Und so sieht unser Fotobuch jetzt aus:
